Glühweinausfahrt 2002 von Neckarelz nach Eberbach

Die Tandemtour

Eines Tages unternahm unser Club eine Fahrradausfahrt. Mein Papa und ich waren auch dabei. Aber ich fuhr nicht mit meinem eigenen Fahrrad, sondern mit einem Tandem mit. Papas Trainer Stefan saß vorne und ich hinten. Wir trafen uns in Neckarelz am Bahnhof und waren bestimmt 200 Leute. Endlich ging es los. Zuerst hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch, aber dann gewöhnte ich mich an das Tandem. Wir fuhren fast die ganze Zeit nur bergauf. Es ging erst wieder abwärts, als wir auf dem Gipfel des Katzenbuckels angekommen waren. Wir lagen nicht gerade auf einem guten Platz. Das Tandem ist ja auch viel schwerer als ein normales Fahrrad und der Fahrer war auch verletzt und konnte nicht so.

Als wir endlich oben waren, war ich fix und fertig. „ Zum Glück geht es jetzt nur noch bergab“, stöhnte ich. Aber ich glaube das habe ich nur einmal gesagt. Wir sind den Buckel runter gerast, bestimmt mit 50km/h. Dabei wurde mir fast schlecht. Buckel runter war Stefan doch noch schnell.

Dann trennten sich auch noch die Gruppen! Mein Papa fuhr die leichte Strecke, wir aber wählten die harte Tour. Es ging fast senkrecht nach unten und überall ragten riesige Steine und Wurzeln raus. Aber was machten wir? Wir rasten wie immer mit über 50km/h hinunter. Ich hüpfte auf dem Sattel rum, als würde ich auf einem wildgewordenen Pferd reiten. Wir wären fast hingefallen. Ich dachte mir in meinem Kopf, ich würde jeden Moment vom „Bus“ fallen. Mir fuhr es in den Bauch und ich schloss die Augen.

Endlich war die Gefällstrecke zu Ende. Jetzt kam nur noch ein geteerter Weg. Da ging die Kette am Tandem ab. Wir mussten sie deshalb eine Weile hin und her ziehen, bis sie endlich wieder drauf war. Wir hatten einige Plätze verloren und mussten nun Gas geben. Wir fuhren weiter und ich stellte mir einfach vor, ich säße im Auto. Ich muss zugeben, manchmal habe ich schon ein bisschen gejammert. Nun ging es jedoch nur noch geradeaus.

Wir fuhren auf den Weihnachtsmarkt, wo auch mein Papa schon wartete. Ich trank einen Kinderpunsch, aber ich fror dann trotzdem fürchterlich als sich die Aufregung gelegt hatte! Es hatte bestimmt um die 2Grad minus, meine Füße spürte ich schon gar nicht mehr. Ich wünschte ich wäre in meinem warmen Bett. Aber so hart sind die Biker nun mal. Doch da kam auf einmal meine Mama.

Wir gingen ans Auto und fuhren heim. Als wir angekommen waren, legte ich mich gleich in die Badewanne.

Obwohl ich schon etwas Angst hatte, würde ich gerne wieder mit Papas Trainer mitfahren.

 

 

Marius Kohlhepp, 9 Jahre

Aufsatz in der 4.Klasse

Thema: Ein großes Erlebnis

 

 

 

Marius und sein "Papa"

Stand: 09.02.03

Kontakt: mail@bikerstammtisch.info

Startseite ---->